Es ist erstaunlich, wie hartnäckig sich so mancher Bug behauptet; in Windows Server 2008 Hyper-V existiert ein Fehler, der sich kaum verändert auch in dem ersten RC des Windows Server 2008 R2 wiederfindet. Dies zeigt zumindest der Selbstversuch mit dem jüngst veröffentlichten Build 7100.
Zur Sache: installiert man die Hyper-V-Rolle so erstellt der Rollenassistent eine synthetische Netzwerkkarte, nennen wir diese neue Netzwerkkarte VMBus-NIC. Fortan kann auch die “parent partition” (der “Hyper-V Host”, das “Root-OS”) ohne Emulation/ohne Flaschenhals mit den diversen “child partitions” (VMs) Daten tauschen. Hierbei erbt die VMBus-NIC die IP-Konfiguration der gebrückten physischen Netzwerkkarte. Zumindest in der Theorie.
In der Praxis geht dieser Transfer schief: die korrespondierenden Registryschlüssel
HKLM\System\CurrentControlSet\services\Tcpip\Parameters\Interfaces\
werden nicht sauber erzeugt; sichtbar wird dies durch eine fehlende IPv6-Konfiguration, was vermutlich nicht so vielen Administratoren auffällt, weil man IPv6 in aller Regel (noch) nicht konfiguriert. Des Weiteren können Dienste fehlschlagen, insbesonders ein auf dem Root-OS installierter DHCP-Dienst ist ein aussichtsreicher Kandidat: in WS 2008 findet der Dienst nach dem Erzeugen des VMBus-NICs seine Bindungen nicht mehr.
Und was schafft Abhilfe? Es genügt, wenn man die IP-Konfiguration der VMBus-NIC neu schreibt, also IPv4- und IPv6-Werte einfach abändern und dann ggf. wieder zurück auf die Ausgangswerte setzen.
Screenshots zu dem o.g. gibt es hier als PDF.